La Gomera – Ruhe, Natur & echtes Insel-Erlebnis auf den Kanaren

La Gomera – Ruhe, Natur & echtes Insel-Erlebnis auf den Kanaren

La Gomera ist die grüne, stille Schwester der Kanaren – ein Paradies für Naturfreunde, Wanderer und Ruhesuchende. Zwischen mystischen Lorbeerwäldern, tiefen Schluchten und schwarzen Stränden zeigt die Insel, wie entschleunigter Urlaub wirklich aussieht. Entdecken Sie, warum La Gomera das perfekte Ziel für alle ist, die Natur, Kultur und Authentizität lieben.

1. Warum La Gomera?

Die kleine Nachbarinsel von Teneriffa wird oft übersehen – und genau das ist ihr größter Schatz. La Gomera ist eine Insel für Entdecker, Ruhesuchende und Naturfreunde. Sie ist rund 370 km² groß und geprägt von einer dramatischen Landschaft: tiefe Schluchten (Barrancos), üppig bewachsene Bergtäler, dichte Nebelwälder und eine spektakuläre Küste mit dunklen, naturbelassenen Stränden.

Die Hauptstadt San Sebastián de La Gomera ist eine charmante Hafenstadt, die Geschichte atmet. Hier legte einst Christoph Kolumbus an, bevor er in die Neue Welt segelte – heute erinnern Museen und Gedenkstätten an diesen historischen Moment.

Im Zentrum erhebt sich der Pico Garajonay (1.487 m), der höchste Punkt der Insel. Von hier aus sieht man an klaren Tagen bis nach Teneriffa, La Palma und El Hierro.

La Gomera bietet eine perfekte Mischung aus Ursprünglichkeit, Gelassenheit und Abenteuer – ein Reiseziel für alle, die lieber den Klang des Windes und der Wellen hören als das Summen überfüllter Hotelanlagen.

2. Anreise & Lage

La Gomera ist etwas abgeschiedener, aber genau das macht sie besonders.

  • Anreise über Teneriffa: Die meisten Besucher fliegen nach Tenerife Sur (Reina Sofía). Von dort aus gelangt man mit der Fähre in etwa 50–60 Minuten nach San Sebastián de La Gomera. Die beiden Fährgesellschaften Fred. Olsen Express und Naviera Armas bieten mehrere tägliche Verbindungen an.

  • Alternativ: Es gibt auch kleine Inlandsflüge vom Nordflughafen Teneriffas (TFN) nach La Gomeras Flughafen bei Playa Santiago – ideal, wenn Sie Zeit sparen möchten.

  • Tipp: Wer flexibel bleiben will, sollte sich direkt auf Teneriffa einen Mietwagen nehmen und diesen mit auf die Fähre nehmen. So können Sie La Gomera auf eigene Faust erkunden – perfekt für Last-Minute-Abenteuer!

Die Anreise ist also kein Hindernis, sondern Teil des Abenteuers: Schon die Fährfahrt mit Blick auf den Teide und das tiefblaue Meer stimmt auf den besonderen Charme der Insel ein.

3. Natur & Landschaft

La Gomera ist ein Naturwunder im Miniaturformat.

  • Der Garajonay-Nationalpark im Herzen der Insel ist ein UNESCO-Weltnaturerbe und beherbergt dichte Lorbeerwälder (Laurisilva), die oft in mystischen Nebel gehüllt sind. Moose, Farne und uralte Bäume schaffen eine fast märchenhafte Atmosphäre.

  • In den tieferen Lagen dominieren Palmenhaine, Terrassenfelder und Bananenplantagen, während die höheren Regionen von vulkanischem Gestein und grünen Hängen geprägt sind.

  • Besonders faszinierend sind die vielen „Barrancos“ – tiefe Schluchten, die sich wie Adern durch die Insel ziehen und spektakuläre Aussichten bieten.

  • Zahlreiche Aussichtspunkte (Miradores), etwa der Mirador de Abrante oder der Mirador del Morro de Agando, eröffnen weite Panoramen über die Insel und bis hin zu den Nachbarinseln.

La Gomera ist eine Insel, auf der Sie an einem Tag durch feuchte Nebelwälder wandern und am Nachmittag in der Sonne am Strand sitzen können – dank der vielen Mikroklimata ein echtes Naturerlebnis.

Block vom Mirador de Abrante nach Teneriffa
Block vom Mirador de Abrante nach Teneriffa

4. Wander- & Aktivmöglichkeiten

Für Naturliebhaber und Aktivurlauber ist La Gomera ein Paradies:

  • Über 600 Kilometer markierte Wanderwege führen durch Wälder, über Bergrücken und entlang der Küste. Sie sind gut gepflegt und reichen von einfachen Spaziergängen bis zu anspruchsvollen Tageswanderungen.

  • Beliebte Touren sind z. B. der Rundweg im Garajonay-Park, die Route durch den Barranco de Vallehermoso oder die Küstenwanderung von Valle Gran Rey nach La Calera.

  • Neben Wandern bieten sich Mountainbiken, Paragliding, Reiten oder Kajaktouren an – die Insel eignet sich perfekt für nachhaltigen Aktivurlaub.

  • Tipp: Starten Sie Ihre Wanderungen früh am Morgen. Dann ist die Luft klar, die Temperaturen angenehm und Sie treffen kaum andere Menschen.

Wichtig ist eine gute Ausrüstung: feste Wanderschuhe, Regenjacke, Sonnenschutz und ausreichend Wasser. Viele Wege führen durch einsame Gebiete – das macht ihren Reiz aus, erfordert aber auch Vorbereitung.

5. Inselkultur & Besonderheiten

La Gomera ist stolz auf ihre Eigenheiten und ihr kulturelles Erbe:

  • Die wohl faszinierendste Tradition ist die Pfeifsprache Silbo Gomero. Diese einzigartige Kommunikationsform entstand, um über die tiefen Täler hinweg Botschaften zu übermitteln. Heute wird Silbo sogar an Schulen unterrichtet und zählt zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe.

  • Historisch interessant ist La Gomeras Rolle als letzte Station von Christoph Kolumbus, bevor er Amerika entdeckte. Das Casa Colón-Museum in San Sebastián erzählt die Geschichte dieser Zeit.

  • Kulinarisch hat die Insel einiges zu bieten: Probiere den Palmhonig (Miel de Palma), der aus dem Saft der kanarischen Dattelpalme gewonnen wird. Dazu passen der würzige Ziegenkäse, deftige Eintöpfe („Potaje Gomero“) und natürlich frischer Fisch.

  • Musik und Tanz sind ebenfalls Teil der Kultur: Bei Dorffesten wird oft bis spät in die Nacht gefeiert – mit typischer kanarischer Folklore.

La Gomera verbindet Ursprünglichkeit mit Stolz – hier erleben Sie eine Seite der Kanaren, die sich ihre Identität bewahrt hat.

6. Strände & Ruhephasen

Wer Ruhe sucht, findet sie an La Gomeras Küsten:

  • Die Strände sind meist klein, natürlich und wenig überlaufen. Statt weißem Sand erwarten Sie dunkle Lavastrände und Buchten mit türkisfarbenem Wasser.

  • Besonders schön: der Playa de Vueltas in Valle Gran Rey, der geschützte Playa Santiago im Süden oder die abgelegene Bucht Playa de La Caleta bei Hermigua.

  • Schnorcheln und Schwimmen sind vielerorts möglich, allerdings sind manche Buchten wegen Strömungen nur bei ruhigem Wetter empfehlenswert.

  • Wer Glück hat, kann Delfine oder sogar Wale beobachten – Bootstouren dazu starten meist im Valle Gran Rey.

Diese Strände sind kein Ort für laute Musik und Sonnenschirme in Reih und Glied – sondern für Stille, Natur und den Duft des Meeres.

Strand auf La Gomera
Strand auf La Gomera

7. Unterkunft & Reisezeit

  • Beste Reisezeit: Ganzjährig! Dank des milden Klimas der Kanaren herrschen auf La Gomera durchschnittlich 20–25 °C. Frühling und Herbst sind ideal zum Wandern, der Winter angenehm mild für Erholung.

  • Unterkünfte: Von kleinen Familienpensionen über traditionelle Landhäuser („Casas Rurales“) bis hin zu Boutique-Hotels mit Meerblick ist alles vorhanden. Besonders beliebt ist das Valle Gran Rey, aber auch Hermigua und Agulo bieten charmante Alternativen.

  • Tipp: Wer Last-Minute-Angebote nutzt, sollte flexibel bei den Orten sein – gerade kleine Unterkünfte sind schnell ausgebucht. Ein Mietwagen erhöht die Auswahl enorm.

8. Praktische Tipps & Hinweise

  • Mietwagen: Unbedingt empfohlen! Öffentliche Busse fahren zwar regelmäßig, aber viele Aussichtspunkte und Wandergebiete sind mit dem Auto besser erreichbar.

  • Ausrüstung: Wanderschuhe, Regenjacke, Trinkflasche und Sonnenhut gehören ins Gepäck. In höheren Lagen kann es kühl und feucht werden.

  • Nachhaltigkeit: Der Garajonay-Park ist sensibel – bleibe auf markierten Wegen und nimm Abfälle wieder mit.

  • Gesundheit: Sonnenschutz nicht vergessen! Durch die frische Brise wird die Sonne leicht unterschätzt.

  • Reiseplanung: Wer länger bleibt, kann La Gomera mit einem Abstecher nach Teneriffa oder El Hierro kombinieren – perfekt für Insel-Hopping auf den Kanaren.

9. Fazit

La Gomera ist kein Ziel für Eilige, sondern für Genießer. Hier zählt nicht das Programm, sondern der Moment – das Wandern im Nebelwald, der Blick vom Mirador de Abrante, das Abendessen mit Meerblick.

Die Insel ist authentisch, still und kraftvoll. Wer einmal dort war, versteht schnell, warum viele Besucher immer wieder zurückkehren. Ein Reiseziel für Naturliebhaber, Ruhesuchende und Individualisten – und ein echtes Juwel im Atlantik.